Filmschnipsel und Eselsohren

Concarneau - die (erste) Wohnung des Commissaire Dupin
 
Bevor Dupin im Roman „Bretonisches Leuchten“ mit Claire in sein neues Heim zieht, bewohnt er am Quai de la Croix 11 eine städtische Wohnung mit exklusiven Meerblick gegenüber dem Institut Marine. Das weiße stilvolle Haus mit den schmalen Balkonen aus dem neunzehnten Jahrhundert ist nur durch eine Straße vom Ozean getrennt.

Auf den Spuren von Kommissar Dupin in Pont-Aven - Hotel Les Ajoncs d'Or -

In dieser geschichtsträchtigen Herberge von Madame Gloanec hatte Paul Gauguin im Jahre 1894 nach einer Schlägerei fünf Monate lang seinen Beinbruch auskuriert. Im Roman "Bretonische Verhältnisse" wird Dupin auf den Plan gerufen, da der betagte Hotelbesitzer Pierre-Louis Pennec erstochen in einer Blutlache in seinem Restaurant aufgefunden wurde.

Das mittelalterliche Quimper beherbergt die Präfektur für das Département Finistère, dem Wirkungsort von Commissaire Dupin. Seine ehemalige und wieder aktuelle Lebensgefährtin Claire hat genug von der Fernbeziehung und lässt sich zu Dupins großer Überraschung ebenfalls in dem schmucken Städtchen nieder.

Von der Großstadt Paris in „die Provinz“ nach Concarneau strafversetzt findet sich Commissaire Dupin anfangs nur schwer mit der bretonischen Lebensart zurecht, auch wenn er von den faszinierenden Lichtspielen am Horizont, der Unendlichkeit des Ozeans und den kulinarischen Köstlichkeiten der Küste sehr schnell eingenommen ist.

Das am Marktplatz in Concarneau gelegene Restaurant L’Amiral erklärt Dupin bereits kurz nach seiner Versetzung aus Paris zu seinem zweiten Wohnzimmer. Hier trinkt er jeden Morgen seine zwei bis drei petits cafés, je nach Zustand seines Magens und entgegen den strengen Ermahnungen seines Arztes, dringend seine Koffeinsucht anzugehen. Anstrengende Arbeitstage beschließt er gerne mit Claire bei einem Entrecôte mit Pommes Frites; wortlos, aber freundlich serviert vom fiktiven Besitzer Paul Girard, der ihm jeden Wunsch von den Lippen abliest und ihn nach Strich und Faden verwöhnt.

In der Verfilmung des Romans „Bretonische Verhältnisse“ dient das Hotel Les Mimosas am Hafen von Pont-Aven als Hotel Central, in dem der einundneunzigjährige Hotelbesitzer Pierre-Louis Pennec tot in seiner eigenen Blutlache aufgefunden wird.

Verfilmung von Tierische Profite
Aus der altehrwürdigen Bibliothek Merula, im Film am Campo Santo Stefano im Palazzo Loredan untergebracht, werden immer wieder einzelne Seiten aus wertvollen Folianten gestohlen.
Ins Visier der Ermittlungen gerät unter anderen der amerikanische Historiker Joseph Nickerson, der sich im hübsch gelegenen Hotel Messner am Rio de la Fornace in Dorsoduro eingemietet hat.
Mäzenin der kostbaren Sammlung ist die Contessa Morosini-Albani, die Vice-Questore Patta bei einer privaten Essenseinladung ins Gartenrestaurant des Ca' Nigra Lagoon Resort bei der Scalzibrücke um allerhöchste Diskretion bittet. Das hindert Brunetti natürlich nicht, deren arroganten Sprössling und Bürgermeisterkandidaten im Ristorante La Calcina am Zattere in Dorsoduro zu verhaften.

Vor der Film-Wohnung der Brunettis
 
Ganz woanders als die berühmte Dachterrasse am Canal Grande in San Polo liegt der Filmeingang zur Brunettis Wohnung. Hier am Ende des wunderschönen Rio della Misericordia in Cannaregio geht die Familie Brunetti in dem weißen Gebäude mit dem roten Hydranten davor ein und aus. So sieht man an der Fondamenta Raffi mit seinem Vater streiten, weil der Chiara nicht in die "Drogendisco" gehen lassen möchte. Auch mit seiner Mutter gerät Raffi aneinander weil er für sein Praktikum in der Questura doch ungefragt ihr Laptop ausgeliehen hat. Töchterchen Chiara bekommt weiche Knie, als sie vor ihrer Türe Raffis gut aussehenden Kumpel Matteo erblickt. Und Signorina Elettra kommt hier in den unerwarteten Genuss eines Blumenstraußes, der eigentlich für Paola bestimmt war.

Schauplätze auf dem Lido di Venezia
 
 
In der Verfilmung von "Venezianisches Finale" kommt es auf dem kleinen Flughafen am Lido zum hochemotionalen Showdown zwischen Madame Wellauer und Commissario Brunetti.
In der Verfilmung von "Sanft entschlafen" wird die ihrem Nonnenorden entflohene Maria Testa am Bootsanleger von einem Bus angefahren und lebensgefährlich verletzt. Im Anschluss wird sie ins Ospedale al Mare gebracht am Strand gebracht. Inmitten des zwischenzeitlich komplett zugewucherten Klinikgeländes wurde in zwei Verfilmungen das pathologische Institut angesiedelt.
Im Roman "Sanft entschlafen" findet die ehemalige Nonne nach ihrer Genesung Unterschlupf bei dem netten Ehepaar Sassi in dem grünen Haus der Via Morosini 11, bevor sie ein eigenes Zimmer in der quietschgelben Pension Pergola in der Via Cipri bezieht.
Von Zahnschmerzen Geplagte können sich in der Via Corfu 8 getrost in Brunettis Zahnarztpraxis begeben. Der Commissario vertraut im Roman "Das goldene Ei" der Heilkunst des niederländischen Ärzte-Ehepaars mehr als dessen einheimischen Kollegen.
Und um im Roman "Tierische Profite" den venezianischen Touristenmassen zu entkommen, speisen Vianello und Brunetti in der fantasievoll eingerichteten Trattoria Andri, welche von einem Schulfreund Vianellos geführt wird.

Aus der Verfilmung von Stille Wasser
 
Nachdem Brunetti im Opedale Giustinian in Dorsoduro die Diagnose Erschöpfung durch Überarbeitung erhält, wird er zur Erholung auf die Gemüseinsel Sant' Erasmo geschickt. Mitten im grünen Idyll lebt der Imker Davide Casati in seinem (in realtà ziemlich heruntergekommen) Haus, der mit dem Commissario erholsame Rudertouren durch die Lagune unternimmt. Doch bekanntermaßen macht auch hier das Verbrechen nicht halt und führt den Commissario wieder zurück nach Venedig, um die verschwundene Wissenschaftlerin Patrizia Minati im Haus ihrer Freundin am Rio dei Ognissanti in Dorsoduro aufzuspüren.

Aus der Verfilmung von Stille Wasser
 
Kaum sind die Katzen aus dem Haus, tanzen die Mäuse.
Der Vice-Questore pilgert seine Sünden auf dem Jakobsweg ab und der Commissario kuriert seine vermeintliche Herzattacke auf Sant'Erasmo. Alvise nutzt die Gunst der Stunde und versucht vergeblich mit der wenigen ihm zur Verfügung stehenden Autorität die illegalen Straßenhändler von der Ponte Briati in Dorsoduro zu vertreiben, dieweil Vianello hilfesuchend mit Brunetti telefoniert.

Aus der Verfilmung von Stille Wasser
 
Die Firma GCM, die für den tragischen Chemieunfall in Marghera verantwortlich war, residiert in der Verfilmung im Arsenale. Bei ihrem ersten Besuch lässt der Anwalt Brunetti und Vianello noch abblitzen, aber sie kommen wieder ...
 
(Nur ums Eck herum befindet sich momentan die imposante Installation "Building Bridges" von Lorenzo Quinn.)